Heimat sucht zuhause

Sehnsucht färbt die Strategie-

Tourismusabsatzgarantie?

Das Damals neu interpretiert-

Tradition hochglänzend frisch poliert.

Den Blick zurück, als Maßstab sehen-

Der Weg nach vorn zu unbequem?

Still bahnt die Ahnung sich den Weg-

Heimat - Photoshopscheinrealität?

Kalenderblättertraumfabrik-

Das Leben wirft den Wunsch zurück.

Die Frage stellt sich unbenommen-

Wo ist Heimat angekommen?

Ein Ort wo Religion nicht spaltet,

Wo Offenheit statt Kurzsicht waltet,

Wo lautes Lachen Tage hellt,

Wo Menschsein heilt, niemals das Geld.

Neugierig frei, sich selbst begegnen,

Zuhause sein im eignen Leben.

Heimat in sich selber spüren,

Im Außen so die Welt berühren.

Erfahrung färbt Gefühle bunt,

lässt Würde werden Lebensgrund.

Dem Jetzt in Liebe zugetan.

So kommt Heimat zuhause an!

 2018

Befreiung der Sehnsuchtn

Wenn Wünsche sich im Kreise drehn.

Ein Ziel unvorstellbar unbequem.

Wird aus Sehnen grelle Sucht,

Die Selbstherhaltung in sich sucht.

Wenn Raum und Mut im Kern entstehn,

Visionen auf die Reise gehen, 

Beginnt das Sehnen leis zu suchen.

Der Drang erwächst sich zu befrein.

Das Suchen darf zum Finden werden

Und Findung macht entscheidungsstark

Entscheidungen zum Tun begeistern 

Ein strahlend Werden kommt zu Tag.

Sehnen ist nicht länger Sucht.

Am Seelengrund kehrt Friede ein.

Die Sehnsucht heilt und wird gesund, 

Erfüllt sich so im bloßen

Sein.

2019

Das Vertrauen der Raupe

Ich öffne die Augen.

Um mich herum,

sattes, frisches Grün.

Ich folge meinem Instinkt. 

Labe mich an dem, 

was sich mir so selbstverständlich bietet.

Ich wachse ich hinein 

in eine vorbestimmte Form.

In eine naturgemäße Funktion.

Rund, satt, zufrieden.

Keine Fragen.

Ich öffne die Augen.

Um mich herum, 

sattes, frisches Grün.

Ich folge meiner Routine.

Labe mich an dem, 

was sich mir so selbstverständlich bietet.

Plötzlich werde ich nicht mehr satt.

Wachstum eingestellt.

Form folgt Funktion.

1000 Fragen.

Ich öffne die Augen.

Um mich herum,

immer noch dasselbe Grün.

Sinnfreie Routine.

Unstillbarer Hunger.

Stagnation.

Fraglos.

Ich öffne meine Augen.

Um mich herum,

immer noch dasselbe Grün.

Diesmal schließe ich meine Augen wieder.

Blicke nach innen.

Beginne mich zu verpuppen.

Stille.

Hinter den geschlossenen Augen -

Nichts.

Außer tiefes Vertrauen.

Auflösung.

Ich öffne meine Augen.

Um mich herum

ein Kokon aus seidig-glänzenden Fäden.

Intuitiv entwickle ich mich hinein,

in meine selbstbestimmte Form.

Licht, leicht, frei.

Ich öffne mein Herz.

Um mich herum,

beginnen die Fäden sich zu lösen.

Ich wachse hinaus.

Bunt, stark, schön.

Ich öffne meine Arme.

Breite die Flügel aus.

Bin gehalten und getragen.

Begegne der Welt offen.

Und die Welt mir.

Wenn ich meine Augen 

das nächste Mal schließe,

weiß ich, 

dass der Auflösung

Verwandlung 

und Wachstum folgt,

solange ich den Mut habe, 

zu vertrauen.

 2021